Ein Besuch beim Psychosozialen Dienst in Oberwart

21.12.2010


Mit dem Ziel die gemeinsam verbrachte Zeit durch die Ausbildung zu PeermediatorInnen, in den letzten 2 Jahren, angemessen ausklingen zu lassen, trafen sich die fünf der ältesten PeermediatorInnen unserer Schule, Lisa Draxler, Anna Jäger, Martin Kornhofer, Magdalena Mach und Lisa Kogler, zusammen mit Frau Prof. Kasper in Oberwart, um dem psychosozialen Dienst einen Besuch abzustatten.
Empfangen wurden wir von der Sozialarbeiterin Gabriele Huß und ihrer Praktikantin. In gemütlicher Runde erklärte Frau Huß uns Jugendlichen ihre Arbeit und die verschiedenen Typen der Patienten, die sie begleitet. Die Hauptarbeit des Dienstes ist das Case Management, erklärt sie, also die Einzelbetreuung bzw. psychosoziale Beratung von Menschen mit psychischen Problemen oder psychiatrischen Erkrankungen, sowie Menschen mit Problemen durch Abhängigkeiten, Menschen in Krisen und auch Angehörige von Betroffenen. Zur Wahl stehen auch verschiedene Selbsthilfegruppen, wie zum Beispiel die Selbsthilfegruppe (SH) für Menschen mit Alkoholproblemen, die SH für Menschen in Trauer und auch die SH für Angehörige von psychisch Kranken. Für die Betroffenen ist die Beratung kostenlos, freiwillig (es sei denn, es wird von Gericht verordnet) und vertraulich, das heißt alle Mitarbeiter sind zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Ausnahmen dieser Regel gibt es nur, wenn es um Leben und Tod geht, beispielsweise wenn ein Betroffener meint, er gehe jetzt nachhause und bringe sich um, oder bringe jemanden anderen um. In solchen Fällen sind die Sozialarbeiter verpflichtet, den Notarzt etc. zu rufen, beziehungsweise die gefährdete Person zu warnen und ihn dazu zu bringen sich in Sicherheit zu bringen. Frau Huß erklärte auch ausführlich, inwiefern sie und die anderen Sozialarbeiter die Betroffenen begleiten würden, und dass diese so oft kommen könnten wie notwendig wäre. Oft begleiten sie Menschen mit Suchtproblemen über Jahre hinweg und das Wichtigste, das sie den Betroffenen bieten können, wäre der Aufbau einer Beziehung zu ihnen, bzw. die Möglichkeit mit jemanden zu reden ohne sich selbst ständig rechtfertigen zu müssen. Schwierig wäre es auch manchmal noch für die Sozialarbeiter, da sie eine Beziehung zu den Erkrankten aufgebaut haben, diese loszulassen, falls sie an den Auswirkungen ihrer Abhängigkeit stürben. Gerade dieser emotionale Aspekt dieses sozialen Berufes war besonders interessant für die PeermediatorInnen und einige Kommunikationsstrategien, die die Sozialarbeiterin bei ihren Klienten anwendet, waren uns bereits bekannt. Gerade das machte diesen Besuch sehr intensiv und aufschlussreich für uns, die wir auch selbst bald unsere eigenen Wege gehen werden.

Magdalena Mach



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