„Sexueller Missbrauch“ - Projekt der 6.B und der Theatergruppe 2006/07

20.11.2007


Im Rahmen einer Initiative des Innenministeriums befasst sich die 6B eingehend und ausführlich mit den verschiedensten Aspekten des sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Als kreatives Produkt des Projekts, das von Mag. Birgit Samer geleitet und im Teamteaching mit Mag. Gerda Unger umgesetzt wird, soll ein Kurzfilm entstehen.
Den Ausgangspunkt stellt die Besprechung und Aufarbeitung zweier der Altersgruppe entsprechenden Romane im Deutschunterricht dar. Dabei versetzen sich die SchülerInnen erstmals sehr gut in die Lage der gleichaltrigen Opfer. Als Basis für die weitere Arbeit gestaltet Mag. Birgit Samer eine detaillierte Beleuchtung des psychologischen Aspektes, von der Begriffsbestimmung „Was ist sexueller Missbrauch“ bis hin zur Klassifizierung der Tätertypen. Nachhaltig schockierend bleibt die Analyse des Films „Das Fest“ von Thomas Vinterberg, in dem der älteste Sohn zum 60. Geburtstag seines Vaters an der feierlichen Tafel die Eröffnungsrede hält und dabei völlig unerwartet dessen jahrelangen sexuellen Missbrauch seiner Kinder aufdeckt.
Die seitens der Exekutive mit dem Gebiet „Sexuadeliktprävention“ beauftragte Revierinspektorin Marion Somogy berichtet aus ihrer Berufspraxis und klärt über die strafrechtlichen Folgen auf. Die Erläuterungen sind für die SchülerInnen erschütternd und unvergesslich, das vergleichsweise niedrige Strafausmaß gibt Anlass zu heißen Diskussionen. Einen weiteren Einblick in die Realität des Missbrauchs gewährt eine Kinderpsychologin. Dabei machen Kinderzeichnungen eines missbrauchten Mädchens machen die SchülerInnen am meisten betroffen. Neben Symptomen und psychologischen Folgen werden auch vorbeugende erzieherische Maßnahmen und Hilfen vermittelt.
Mittels der Interpretation von Friedrich Dürrenmatts Kriminalroman „Das Versprechen“, in dem ein Kommissar auf seiner erfolglosen Suche nach einem krankhaften Täter im Mittelpunkt steht, wird auch der Aspekt des kriminellen Sexualverbrechens beleuchtet. Am 10. Mai macht die 6B und die Theatergruppe eine Exkursion auf die Burg Schlaining, zu einer Ausstellung mit dem Titel „Hinter der Fassade“ zum Thema Gewalt in der Familie. Dabei haben die SchülerInnen die Gelegenheit mit Sozialarbeitern und Vertretern der Exekutive zu diskutieren.
An einem Projekttag erarbeitet Mag. Michael Frank künstlerisch, gestalterisch mit den SchülerInnen Plakate und Requisiten für den Kurzfilm. Gemeinsam mit der Theatergruppe werden Skript, Drehbuch und Filmmusik selbständig entwickelt. In der letzten Schulwoche wird der Kurzfilm schließlich mit einem professionellen Filmteam fertig gestellt. Dieser soll in der Folge zur Thematisierung und Aufarbeitung des Themas in Schulklassen Verwendung finden. Ein fächerübergreifendes, umfassendes und durchaus anspruchsvolles Projekt hat somit einen bleibenden Wert geschaffen. „Dies erweiterte nicht nur unser Wissen, sondern unsere eigene Persönlichkeit“, so ein Schüler der 6B.


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