Philosophischer Essay - Wettbewerb 2012

10.2.2012


Beim burgenlandweiten Wettbewerb im Verfassen eines philosophischen Essays konnte Lisa Goger (8B) mit ihrem Thema "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" (Simone de Beauvoir) den hervorragenden 2 .Platz belegen. Sie wird am 26. März 2012 gemeinsam mit Flora Petrik (BG/BRG Eisenstadt) das Burgenland beim Bundeswettbewerb in Salzburg vertreten. Marie-Theres Schranz (8B) wählte ein Zitat Wittgensteins zum Thema ihres Essays und erzielte unter den zahlreichen Mitbewerbern den 5.Platz.
Wir gratulieren herzlichst zu diesen tollen Leistungen!!!

Eine kurze Passage aus Lisas Essay:
…Tauschen wir doch einmal die Puppe unserer Töchter gegen ein Teleskop und zeigen wir ihnen, was der Sternenhimmel einem Menschen zu bieten hat, denn er zeigt uns Frauen dieselben Sternenbilder wie unseren männlichen Kollegen, er trügt nicht und zeigt die Wahrheit. Ein komplett verdrehtes Bild bekommen wir zu Gesicht, wenn wir uns auf Mutter Erde umsehen, denn diese von der Kapitalgesellschaft regierte Welt projiziert ihr Bild und drängt den Frauen eine Entwicklung auf, bei der diese schlecht aussteigen. Denn noch immer verdient die Frau um einiges weniger als ihre männlichen Mitstreiter und genau ein jämmerliches Prozent beträgt der Anteil des Vermögens der Welt, welches in weiblicher Hand ist. Diese Frauenrolle ist uns nicht von Natur aus gegeben und dies ist der springende Punkt, sie ist erzwungen und von uns Frauen demütig erlernt. Wir dürfen nicht erwarten, dass wir aus unserer geistigen, moralischen und vor allem „weiblichen“ Sklavenhaltung von der derzeitigen Gesellschaft befreit werden, wir müssen selbst die friedlichen Maschinerien in Bewegung setzen und für die Vollendung der Gleichberechtigung kämpfen. Empören wir uns endlich und lassen wir uns nicht von Vorurteilen und Träume zerstörenden Tätigkeiten der Boheme und männlichen Vorherrschaft unterdrücken. Lösen wir die Fesseln, sodass wir endlich den Ausgang der finsteren Höhle erreichen, geben wir uns nicht mit den trügerischen Schattenbildern zufrieden und verlautbaren wir aller Welt, dass Frau zu sein nicht den veralteten und eingerosteten Werten entsprechen muss und auch nicht darf. Schaffen wir, meine lieben Mitstreiterinnen, ein neues Frauenbild, auf das wir endlich unseren ganzen Stolz richten können. Wie dies vonstatten gehen soll? Sprengen wir die verstaubten Vorstellungen einer „Frau“ mit laut Volksmund unpassenden Verhaltensweisen, werfen wir nicht nur ins Mathematikbuch einen kurzen Blick, sondern trauen wir uns endlich wissenschaftliche Begabungen zu, die bei Gott nicht nur im männlichen Kopfe verankert sind! Zeigen wir den Männern dieser Welt, dass man(n) sich mit trinkfestem Verhalten und Muskelspielereien nicht rühmen muss und verdeutlichen wir, dass die Stofflänge eines Rockes keine Messlatte für den IQ einer Frau darstellt!

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