24 Stunden - „Soziales Lernen“ = Miteinander leben lernen

15.12.2007


Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es an unserer Schule das Fach „Soziales Lernen“ in beiden zweiten Klassen. Die SchülerInnen lernen sich selbst mit allen Stärken und Schwächen zu akzeptieren, sowie ihre eigene Unvollkommenheit und Widersprüchlichkeit bejahen.
Nur wer sich selbst akzeptieren kann, vermag auch Schwächen, Widersprüche und Eigenarten anderer zu akzeptieren. Auf dieser Grundlage können dann Toleranz und Rücksichtnahme im Umgang miteinander entstehen.
Um einander besser und intensiver kennen zu lernen, verbrachten wir einen gemeinsamen Tag und eine gemeinsame Nacht miteinander: die 2b im Jugendgästehaus Rechnitz und die 2a in der Schule mit Übernachtung in Schlafsäcken in der Aula.
Es waren sehr intensive Stunden und die SchülerInnen waren mit großem Interesse dabei. Auch die Klassenvorstände waren anwesend und konnten am sozialen Lernprozess ihrer Klasse teilhaben. Wir machten Übungen zum Wahrnehmen der eigenen Stimmungen und Gefühle in verschiedenen Situationen der Signale des eigenen Körpers, zum Wahrnehmen von Stimmungen und Gefühlen anderer und zum Wahrnehmen der Abläufe zwischen MitschülerInnen, der Stimmungen und des Klimas in der Gruppe und das alles in spielerischer Form. Es war ein voller Erfolg. Das zeigen die Rückmeldungen der SchülerInnen:

* Für mich waren die 24 Stunden spannend. Die Spiele waren sehr schön. Das Diskutieren, das intensive Lernen und die Konflikte waren zum Teil sehr anstrengend. Die Pausen waren gut, um sich abzureagieren. Für mich war die Zeit sehr schön und intensiv. Ich bedanke mich herzlich dafür.
* Ich glaube, dass diese 24 Stunden die Klassengemeinschaft sehr stärkte. Dabei lernte ich auch die Schwächen anderer kennen und die Dinge, die andere an mir nicht ok finden. Durch aufregende Spiele lernten wir die anderen auch besser kennen.
* Wir lösten auch einige Konflikte. Die Lehrerin war stolz auf uns, als wir einander wegen peinlicher Eigenschaften nicht auslachten.
* Es war eine tolle Erfahrung, einmal mit allen meine Klassenkameraden zusammen zu sein. Mir hat es viel gebracht, denn wir konnten uns alle aussprechen und uns vieles vom Herzen reden: was uns an uns stört, was uns besonders macht, was wir an uns selber und an anderen nicht mögen. Wir haben auch gelernt, miteinander aus zu kommen.
* Ich verstehe mich jetzt mit allen Mitschülern besser.
* Die Spiele waren alle toll, besonders „Goofy“ hat mir gut gefallen.
* Wir waren sehr lange auf und das war auch gut. Wir haben viel gemacht und wurden gar nicht müde.
* Es war super, dass wir den neuen Turnsaal benutzen durften und vor dem Schlafengehen noch Fußball und Völkerball spielen konnten. Das war sehr lustig.
* Wir lernten uns viel besser kennen und können jetzt normal miteinander reden.
* Hin und wieder lösten wir Probleme und dazwischen spielten wir immer etwas. Wir lernten einander besser kennen. Jeder sagte seine Stärken und Schwächen und seitdem kann ich mich mit einigen anderen Jungen verstehen.
* Es hat mir gut gefallen. Ich verstehe mich jetzt mit den Jungs viel besser. Am Besten finde ich, dass die Trennlinie zwischen Buben und Mädchen weg ist. Ich habe mich jetzt auch ausgeredet, was mir gut getan hat.
* Am zweiten Tag haben uns auch Anna und Rafael aus der Oberstufe Gesellschaft geleistet. Sie lernen in der Oberstufe, Streit unter Schülern zu schlichten. Sie waren sehr nett.
* Ich habe gelernt, dass ich leise sein muss, wenn jemand redet. Es war sehr lustig und ich habe gemerkt, dass mich so ziemlich alle gern haben. Schlafen konnte ich nicht so gut, aber es hat mir sehr gut gefallen und ich würde es gerne wieder machen.
* Ich fand es toll, dass wir für diese Aktion sogar in der Schule übernachteten.
* Ich habe dabei gelernt, dass jeder schlechte Eigenschaften hat, auch ich! Und diese will ich so schnell wie möglich beseitigen.
* Zum Einschlafen gab es eine Meditation. Manche waren so müde und schliefen dabei ein, andere brauchten viel länger um einschlafen zu können.
* Wir haben gelacht und auch geweint und Sachen erfahren, die wir von anderen nie gedacht hätten.
* Mir hat es super gut gefallen. Das sollten wir unbedingt wieder machen.

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