Waldprojektseminar für LehrerInnen
26.9.2013
Vom 20. bis 21. September 2013 gab es für die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule in Mönichkirchen eine Fortbildungsveranstaltung der besonderen Art. Auf Initiative unserer Schulärztin, Frau Dr. Hildegard Trittenwein, sollten wir in die Waldpädagogik eingeführt werden. Dazu hatte sie niemanden Geringeren als Hauptreferenten gewonnen als den „Vater dieser Idee“, Dr. Christoph Leuthold.
Mit seiner Bildungswerkstatt Bergwald hat er 1995 eine einmalige Bildungseinrichtung in Zürich ins Leben gerufen, die dazu dienen sollte, den Menschen, vor allem den Jugendlichen, wieder einen Bezug zu ihrem Lebensraum, zur Natur und ihrer Erhaltung für die noch kommenden Generationen zu ermöglichen. Grundlage für diesen Ansatz ist die sogenannte Reformpädagogik des 20. Jahrhunderts. Sie betont die Notwendigkeit, die Türen und Fenster der Schulen zu öffnen und mit den SchülerInnen hinauszugehen in das Leben, um dort Erfahrungen zu sammeln.
Wir, die LehrerInnen, sollten die menschenkundlich-pädagogischen Voraussetzungen des Jugendalters und die sich daraus ergebenden methodisch-didaktischen Anforderungen für ein pädagogisch erfolgreiches Arbeiten mit Jugendlichen in der Natur in diesem Seminar kennenlernen.
Ziel der LehrerInnenfortbildung war es, im theoretischen und praktischen Nachvollzug dieser naturpädagogischen Methodik mit Jugendlichen mitzuerleben, wie Dr. Leuthold und sein Team diese Idee in der Bildungswerkstatt Bergwald (Schweiz) entwickelt haben und seit 17 Jahren erfolgreich umsetzen.
Dies geschah und geschieht unter dem Leitgedanken von Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Der Beitrag zur Entwicklung der Jugendlichen selbst bildet dabei einen wichtigen Aspekt.
Wir sollten selbst ganz konkret erleben, welches pädagogische Lernpotenzial sich damit verbindet und ein Beispiel kennen lernen, wie dieses hoch aktuelle Thema lebendig und wirkungsvoll an die SchülerInnen dieser Altersstufe gebracht werden kann.
Ein weiteres Ziel, das die Wirkung der Waldprojektwochen in der Schule noch deutlich steigern kann, ist das breite und begeisterte Mittragen dieses Schulprojekts durch das Kollegium. So soll auch seine Einbettung ins übrige fachliche und soziale Schulgeschehen soweit wie möglich von uns allen unterstützt werden.
Alles in allem waren es für uns alle zwei sehr spannende Tage. Die überzeugende Art des Vortragenden Dr. Leuthold und die mit seiner Biographie eng verschmolzene Entwicklung und Umsetzung seiner „Lebensidee“, sowie die praktische Arbeit in der Natur haben alle Teilnehmenden nicht nur begeistert, sondern auch überzeugt.
Und: Es hat unserem „Team“ gut getan, außerhalb der „Schulmauern“ wieder einmal gemeinsam Zeit zu verbringen.
Letztendlich waren dann alle TeilnehmerInnen einer Meinung: Es hat sich wirklich ausgezahlt, für diese Veranstaltung einen schulautonomen Tag – wofür diese Tage ja eigentlich gedacht sind – und den freien Samstag zu verwenden.